Ben Salomo sprach am Mittwoch in der Sporthalle vor den Schülern der 10. Klassen aufwärts über die Ausgrenzung, die er als Jude in Deutschland erfahren hat und über die antisemitischen Erscheinungen in der Rapper-Szene.

Bereits mit elf Jahren wurde er zum ersten Mal wegen seiner Religion diffamiert und dies von einem guten Freund, mit dem er am Tag davor noch Fußball gespielt hat. Später hat er seinen Weg als erfolgreicher Rapper gemacht. Bekannt wurde er durch seinen YouTube-Kanal „Rap am Mittwoch“. Dort hat Ben auch anderen Musikern den Weg bereitet, die später bekannter wurden als er selbst. Im Jahr 2018 stellte er seine Plattform freiwillig ein, als ihm die ganze Rapper-Szene zu antisemitisch wurde. Ben Salomo hatte sich zuvor zu seiner Religion bekannt und anschließend Ausgrenzung und Hass erfahren.

Nach seiner Kindheit ging es in seinem Vortrag um den weltweiten Antisemitismus und um judenfeindliche Vorurteile. Den Schülern waren viele davon bekannt. Sie wurden von unserem Gast anschließend erklärt, woher sie kommen und warum sie keinen wahren Kern haben können.

Der Hauptteil seines Vortrags ging um das Entlarven der deutschen Rapper-Szene. Er konnte genau Nachweis führen, was hinter vielen, scheinbar harmlosen, Symbolen steckt und welche Musiker sich in einem zwielichtigen Milieu aufhalten. Da war von einem bekannten Manager die Rede, der sich das Konterfei des Hisbollah-Führers, also eines Terroristen, auf den Handrücken hat tätowieren lassen oder bekannte Neonazis, die sich offen im Backstage-Bereich eines Konzerts aufhalten können. Außerdem singen einige Rapper nicht nur von Drogen- und Frauenhandel, sondern verkehren in Milieus, die mit diesen Verbrechen Geld verdienen.

Ben Salomo rief die Schüler dazu auf, sich zu interessieren. „Ihr müsst den Lügen gegen uns widersprechen, denn ihr sichert die demokratische Zukunft Deutschlands!“, rief er seinen Zuhörern zu. Er kam mit seiner anschaulichen Rhetorik sehr gut bei den Schülern an und bot eine Perspektive, die Lehrer nicht aufzeigen können. Sie kennen sich in der Rapper-Szene nicht aus und wissen nicht, welche Themen dort aktuell sind. An der Beteiligung der Schüler konnte man erkennen, wie groß das Interesse an unserem Gast und seinen Themen war. Auch am Schluss, wenn Schüler sonst schnell aus der Schule strömen, war Ben Salomo noch lange von Schülern umringt.

Alexander Groß-Wesely