Die Klasse 9a liest im Deutschunterricht zurzeit verschiedene Jugendromane, die für den Jugendliteraturpreis 2024 nominiert sind. Unter einigen Wahlpflichtaufgaben wählte die Gruppe, die den Roman „Kurz vor dem Rand“ von Eva Rottmann liest, die Aufgabe, ein fiktives Interview mit der Autorin zu führen – nur wollten sie es eben nicht „fiktiv“. Über den von ihnen für das Buch angelegten Instagram-Account vereinbarten sie selbstständig mit der Autorin ein digitales Treffen und führten am 20.06.2024 im Unterricht ein Video-Interview mit Frau Rottmann durch.
Die Schülerinnen und Schüler interessierte dabei besonders, welche Motivation die Autorin zum Verfassen des Buches bewegte. Eva Rottmann erklärte, dass ihr es wichtig sei, das Thema ‚mental health‘ in den Vordergrund zu rücken. Zudem wollte sie durch ihre Figuren zeigen, dass Aspekte wie die sexuelle Orientierung von Ari oder die Non-Binarität von Lou alltägliche Facetten des Erwachsenwerdens sind, die nicht immer ausdiskutiert oder abgehandelt werden müssen. Dabei schriebe sie nicht Jugendromane, um für Jugendliche zu schreiben, sondern ergebe es sich von selbst. Auf die Frage, was ihr selbst an ihrem Buch am meisten gefalle, benannte sie die Figur „Bob“, den Vater der Protagonistin, der mentaler Anker für viele Figuren des Romans ist, das Leben leicht wirken lässt und dabei selbst die eine oder andere seelische Nuss zu knacken hat. Auch die Schülerinnen und Schüler würdigten die Lebensnähe der Figuren und der dargestellten Situationen, die eine hohe Identifikationsmöglichkeit für sie bietet.
Die Autorin beendete das Interview mit dem Aufruf: „Redet über eure Gefühle! Denn seelische Gesundheit ist ebenso wichtig wie die physische Gesundheit.“
Wir danken Frau Rottmann für ihre Spontanität, ihr unkompliziertes Entgegenkommen und das sehr nette Gespräch. Wir wünschen ihr weiterhin alles Gute und viel Erfolg bei der Preisverleihung des Jugendliteraturpreises im Oktober!